In Lech und Zürs sind insgesamt vier Biomasseheizwerke seit 1997 gebaut und in Betrieb genommen worden. Allen Anlagen in Lech und Zürs gemeinsam ist die besondere Lage außerhalb des Ortes im Natur-Landschaftsraum. Es gibt keine einheitliche Typologie, sondern jedes Werk ist auf die spezifische Situation abgestimmt. Gemeinsam haben sie jedoch die Materialisierung. Das naturbelassene Holz als Schutzhaut für die hochtechnischen Kesselanlagen zeigt, dass Holz sehr wohl für diesen Zwecke geeignet ist und somit die Idee der Biomassenutzung komplettiert.
Alle vier Biomasseheizwerke verwenden als Brennstoff Biomasse und unterscheiden sich in der Funktion ansonsten aber nicht von konventionellen Heizwerken. Es finden eine zentrale Erzeugung von Warmwasser oder Dampf in einem Heiz- oder Dampfkessel statt.
98 Prozent der Haushalte in Lech Zürs sind an das Biomasseheizwerk angeschlossen – der Ort ist somit Spitzenreiter unter den Energieversorgern. Allein durch das Heizwerk Lech werden jährlich 4,5 Millionen Liter Heizöl ersetzt und 22.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart (in Zürs rund 1,3 Millionen Liter und 4.500 Tonnen CO2).
Wie aus einem Guss liegt der geschwungene Baukörper des Biomasseheizwerks im Lechtal (2022). Gekonnt wird die Dachneigung des ursprünglichen Gebäudes aufgenommen und entlang der Lechtalstraße bergwärts in einem gleichmäßigen Verlauf abgesenkt. Weich reagiert das Gebäude auch im Grundriss auf die topografisch engen Rahmenbedingungen und fügt sich von oben gesehen harmonisch zwischen Zürsbach und Lechtalstraße ein.
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Franz Josef Schmutzer
Biomasse Heizwerk Lech GmbH & Co KG
Dorf 577
6764 Lech am Arlberg
+43 664 320 16 88
heizwerk@lech.at
Bereits 1997 ging das Biomasseheizwerk in Oberlech in Betrieb. 2009 wurde das Heizwerk erweitert und produziert durch die Photovoltaikanlage an der Fassade 45 Megawattstunden Ökostrom pro Jahr.
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Gerhard Lucian
Heizwerk Oberlech
+43 664 442 26 94
gerhard.lucian@burghotel-lech.com
Auch das Biomasseheizwerk in Zug (2007) befindet sich in einer besonderen Lage außerhalb des Ortes im Landschaftsraum. Im Heizwerk ist die Wärme, welche die beiden Kessel abgeben, deutlich spürbar. Der kleinere Kessel mit 550 Kilowatt ist ausreichend für die Sommermonate, der größere Kessel mit 1.100 Kilowatt wird in den Wintermonaten benötigt. Das Zuger Heizwerk wird vom Heizwerk Lech mitbetreut.
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Franz Josef Schmutzer
Biomasse Heizwerk Zug GmbH & Co KG
Zug 679
6764 Lech am Arlberg
+43 664 320 16 88
heizwerk@lech.at
Das Biomasseheizwerk Zürs (2010) liegt in offener Landschaft an der Verbindungsstraße nach Lech. Die horizontal gegliederte Lagerhalle steht im Kontrast zu dem sich nach unten entwickelnden Heizhaus. Um die Differenzierung noch zu verstärken, ist die Lagerhalle in Sichtbeton belassen, das Heizhaus in Holz verschalt, da dieses auch wärmegedämmt sein sollte. Bewusst wird die Technik des Gebäudes inszeniert. Eine großflächig verglaste Fassade Richtung Verbindungsstraße nach Lech zeigt die technischen Einrichtungen.
Vorarlbergweit war Zürs die erste Ortschaft, die ihre Wärme-Energieversorgung zu 100 Prozent mit Biomasse abdeckt.
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Mag. Marcell Strolz
Heizwerk Zürs
+43 664 923 23 86
strolz@alpineibex.at